Schwangerschaftsdiabetes - was heißt das jetzt?
Schwangerschaftsdiabetes – diese Diagnose kann einen erst mal total umhauen in der Schwangerschaft. Es klingt erst mal nach einer riesigen Sache – vielleicht hast du Angst um dein Baby, fragst dich, was jetzt auf dich zukommt, oder machst dir Vorwürfe, dass du etwas falsch gemacht hast.
Was passiert mit meinem Baby beim Schwangerschaftsdiabetes?
Ein Schwangerschaftsdiabetes kann für dich und dein Baby verschiedene Folgen haben. Wichtig: Solange du deinen Blutzucker unter Kontrolle hälst, entwickelt sich dein Baby ganz normal. Deshalb ist es wichtig, den Blutzucker regelmäßig (aber nicht ständig) zu messen.
Aber keine Sorge: Die allermeisten Kinder kommen dennoch gesund zur Welt. Und oft normalisiert sich nach der Geburt auch dein Blutzuckerspiegel wieder. Generell erhöht ein Schwangerschaftsdiabetes etwas das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft. Dazu zählen etwa Harnwegsinfekte, Bluthochdruck, Präeklampsie, oder eine Frühgeburt. Auch die Wahrscheinlichkeit für einen Kaiserschnitt steigt. Bei deinem Baby kann es zu Fehlbildungen wie eine schwache Lunge oder zu Herzfehlern kommen.
Ebenso erhöht ein GDM das Risiko für eine Komplikation bei der Geburt. Denn Kinder von Frauen mit GDM sind bei der Geburt im Durchschnitt etwas schwerer durch ein gesteigertes Größenwachstum (Makrosomie): Wiegt dein Baby deutlich mehr als 4.000 Gramm, kann es nach Austritt des Kopfes zu einer Verzögerung kommen und die Schulter deines Babys kann im Becken hängenbleiben (Schulterdystokie). Um zu verhindern, dass das Kind nicht genügend Sauerstoff bekommt, werden dann vorsichtshalber schnelle Gegenmaßnahmen getroffen, deren Folge kleinere – harmlose – Verletzungen des Kindes sein können. Wichtig zu wissen: Notfallsituationen sind die Ausnahme.
Zudem kann ein GDM Spätfolgen haben: Sowohl du als auch dein Baby habt ein höheres Risiko, einen dauerhaften Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Was darf ich bei Schwangerschaftsdiabetes nicht essen?
Ernährungstipps in der Schwangerschaft können manchmal ziemlich mit den Gelüsten clashen. Trotzdem solltest du auf bestimmte Lebensmittel verzichten, sie nur in kleinen Mengen essen oder nur in Ausnahmefällen gönnen.
Vermeiden solltest du:
- Zuckerhaltige Getränke (Limos, Fruchtsäfte, Eistee)
- Süßigkeiten und Weißmehlprodukte (Schokolade, Kuchen, Croissants)
- Fertigprodukte mit verstecktem Zucker (Cornflakes, gesüßte Joghurts)
Besser sind:
- Vollkornprodukte statt Weißmehl
- Viel Gemüse & Eiweiß (Fisch, Eier, Hülsenfrüchte)
- Nüsse & Samen als gesunde Snacks
Tipp: Immer Eiweiß + Ballaststoffe zusammenessen – das hält den Blutzucker stabil!
Welche Symptome habe ich bei Schwangerschaftsdiabetes?
Die meisten Frauen merken rein gar nichts vom Schwangerschaftsdiabetes. Deshalb gibt es auch den Zuckerbelastungstest zwischen der 24. und 28. Woche.
Manche Frauen berichten aber davon, dass sie ständig durstig sind, häufig auf die Toilette müssen, fühlen sich oft müde und erschöpft oder sehen verschwommen. Solltest du dir Sorgen machen, dass du einen Schwangerschaftsdiabetes entwickelt hast, sprich darüber mit deiner Ärztin bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung.
Kann ich einen Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen?
Manche Frauen haben einfach ein höheres Risiko, z. B. wenn in ihrer Familie Diabetes vorkommt. Aber es gibt Dinge, die du tun kannst, um dein Risiko zu senken:
- Gesunde Ernährung schon vor der Schwangerschaft
- Regelmäßige Bewegung – ein Spaziergang nach dem Essen hilft schon!
- Gewicht im Blick behalten, aber nicht stressen
Das Allerwichtigste ist: Mach dir keine Vorwürfe. Manchmal passiert es einfach, auch wenn man sich gesund ernährt. Es geht jetzt nur darum, gut damit umzugehen.
Gibt es ein Beschäftigungsverbot bei Schwangerschaftsdiabetes?
Grundsätzlich gilt: Ein Schwangerschaftsdiabetes allein führt nicht automatisch zu einem Beschäftigungsverbot. Die Diagnose bedeutet: dein Blutzuckerspiegel ist während der Schwangerschaft erhöht. Das macht eine engmaschigere medizinische Betreuung erforderlich. Solange dein Blutzucker durch Maßnahmen wie Ernährungsumstellung und Bewegung gut kontrolliert wird und keine weiteren Komplikationen auftreten, kannst du in der Regel weiterhin arbeiten.