Magen-Darm-Probleme in der Schwangerschaft: Das solltest du wissen
Kommt das jetzt von der Schwangerschaft oder warum ist mir so schrecklich übel? Magen-Darm-Probleme in der Schwangerschaft können echt unangenehm sein – und vorallem auch Sorgen auslösen. Bist du während der Schwangerschaft anfälliger für Infekte oder Verstimmungen? Und wie kannst du dich und dein Baby bestmöglich schützen? In diesem Artikel beantworten wir dir alle wichtigen Fragen rund um das Thema.
Warum Schwangere anfälliger sind
Dein Immunsystem ist während der Schwangerschaft teilweise herunterreguliert. Das hat auch einen Sinn: Denn so wird dein Baby nicht als Fremdkörper abgewehrt. Das bedeutet aber auch, dass du anfälliger für Infektionen sein könntest, darunter auch Magen-Darm-Infekte.
Zusätzlich verändern Hormone wie Progesteron die Verdauung, was zu Verstopfung, Blähungen, Sodbrennen oder auch einer größeren Sensibilität gegenüber bestimmten Lebensmitteln führen kann.
Ursachen für Magen-Darm-Verstimmungen
Folgende Faktoren können während der Schwangerschaft zu einer Magen-Darm-Verstimmung führen:
Fettiges oder schwer verdauliches Essen: Dein Verdauungssystem arbeitet langsamer, um mehr Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Das kann fettreiches Essen schwerer verdaulich machen.
Hormonelle Veränderungen: Progesteron entspannt die Muskeln im Verdauungstrakt, was zu einer langsameren Verdauung führt, aber auch der Grund für Sodbrennen sein kann.
Stress oder Angst: Geht es meinem Baby gut? Wie wird das alles werden? Ist unsere Partnerschaft stabil genug? Emotionale Belastungen können sich auf deinen Magen schlagen.
Lebensmittelunverträglichkeiten: Einige Schwangere reagieren plötzlich empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel.
Infektionen: Viren wie Norovirus oder Bakterien wie Salmonellen können ebenfalls eine Rolle spielen.
Ist Durchfall oder Erbrechen in der Schwangerschaft gefährlich für das Baby?
Die gute Nachricht: Auch wenn du Durchfall hast oder dich erbrichst, ist das nicht schlimm für dein Baby. Es erhält weiterhin die nötigen Nährstoffe über die Plazenta. Wichtig ist aber, dass du ausreichend Flüssigkeit oder auch Elektrolyte zu dir nimmst. Bei lang anhaltendem Durchfall oder starkem Erbrechen (z. B. bei Hyperemesis gravidarum) kann es jedoch notwendig sein, Nährstoffdefizite auszugleichen.
Tipps bei Magen-Darm-Verstimmungen in der Schwangerschaft
Wenn du eine Verstimmung oder einen Magen-Darm-Infekt hast, ist es wichtig, folgende Schritte zu beachten:
Flüssigkeitszufuhr: Durch Erbrechen oder Durchfall verlierst du schnell Flüssigkeit und Elektrolyte. Trinke viel Wasser, klare Brühen oder spezielle Elektrolytgetränke aus der Apotheke.
Schonkost: Iss kleine Portionen von leicht verdaulichen Lebensmitteln wie Zwieback, Reis oder Bananen. Vermeide fettige, säurehaltige oder stark gewürzte Speisen.
Ruhe: Gib deinem Körper Zeit zur Erholung. Leg dich hin, aber vermeide eine flache Position direkt nach dem Essen, um Sodbrennen zu vermeiden.
Wann sollte ich zum Arzt:in?
Es ist wichtig, rechtzeitig ärztlichen Rat einzuholen, wenn:
Du länger als 24 Stunden an starkem Durchfall oder Erbrechen leidest.
Du Anzeichen von Dehydrierung wie Mundtrockenheit, Schwindel oder dunklen Urin bemerkst.
Blut im Stuhl oder Erbrochenen sichtbar ist.
Du Fieber hast (38 °C oder höher).
Kann eine Magen-Darm-Verstimmung auch auf eine Listeriose hindeuten?
Listeriose ist eine seltene, aber ernstzunehmende Infektion, die durch verunreinigte Lebensmittel wie Rohmilchprodukte oder nicht ausreichend erhitztes Fleisch ausgelöst wird.
Symptome können grippeähnlich sein, z. B. Fieber, Muskelschmerzen und gelegentlich Durchfall. Wenn du solche Symptome nach dem Verzehr potenziell riskanter Lebensmittel bemerkst, kontaktiere sofort deine/n Ärzt:in. Eine Früherkennung ist entscheidend, um Risiken für dein Baby zu verringern.