Was?
Syphilis, auch Lues genannt, wird durch sexuelle Kontakte oder durch Kontakt mit infiziertem Blut von Bakterien übertragen. Infiziert sich eine Schwangere und in der Folge ihr Ungeborenes, kann es zu Komplikationen wie einer Frühgeburt sowie Erkrankungen beim Baby kommen.
Test
Zu Beginn der Schwangerschaft wird dir Blut abgenommen und im Labor auf Antikörper gegen die Syphilis-Bakterien analysiert.
Warum?
Babys können sich über die Plazenta oder bei der Geburt mit den Bakterien infizieren. Symptome treten dann im Säuglingsalter oder erst im Kindesalter auf. Diese sind sehr unterschiedlich und reichen von ansteckenden Bläschen bis hin zu Fehlbildungen und Hirnhautentzündung.
Risiko
Eine Syphilis-Erkrankung verläuft meist in drei Phasen. Je nachdem in welcher Phase eine infizierte Schwangere ist, beträgt das Risiko einer Infektionsübertragung auf den Fötus bis zu 100 Prozent. In 30 bis 40 Prozent der Fälle kommt es dann zu einer Früh- oder Totgeburt.
Was, wenn?
Fällt der Test positiv aus (Bakterien sind vorhanden), empfiehlt dein/e Frauenarzt:in eine Antibiotika-Therapie während der Schwangerschaft.
Gut zu wissen
Antibiotika gelangen nicht in den Blutkreislauf des Babys. Nur bei der Schwangeren können gelegentlich bis selten unangenehme oder gefährliche Nebenwirkungen auftreten, etwa eine allergische Reaktion.
Wofür ist der Test?
Die Syphilis, auch Lues genannt, ist eine Geschlechtskrankheit. Sie wird also beim Sex übertragen. Auslöser ist das Bakterium Treponema pallidum. Weil das Risiko besteht, dass die Erreger auch das Ungeborene anstecken können, wird zu Beginn der Schwangerschaft ein Bluttest gemacht.
Dabei werden Antikörper gesucht, die sich in deinem Körper gebildet haben, wenn du den Erreger in dir trägst. Werden Antikörper gefunden, heißt das, du bist positiv. Das kann schwere Folgen für dein Kind haben.
Wie äußert sich die Krankheit?
Diese Krankheit hat viele Varianten: Bei der Hälfte der Patienten verläuft sie asymptomatisch. Das bedeutet, dass Betroffene keinerlei Beschwerden haben. Die andere Hälfte zeigt vollkommen unterschiedliche Symptome. Häufig lässt sich die Erkrankung in drei Stadien einteilen.
Ein erstes Anzeichen ist meist ein kleines Knötchen, das Flüssigkeit absondert. Es schmerzt nicht. Das Knötchen entsteht an der Stelle, an der die Erreger in den Körper gelangt sind, etwa an den Schamlippen oder beim Oralverkehr im Mund, Rachen oder an den Lippen. In diesem ersten Stadium entwickelt sich das Knötchen zu einem Geschwür, das Flüssigkeit absondert – hier drin stecken jede Menge Bakterien. Das Sekret ist extrem ansteckend! Nach einigen Wochen verschwindet es von selbst wieder, doch die Erreger wüten weiter: im zweiten Stadium der Erkrankung treten grippeartige Beschwerden mit Fieber nun ebenso auf wie Haarausfall, Gelenkschmerzen und ein typischer Hautausschlag. Dieser nässt und ist somit auch ansteckend. Dem zweiten Stadium folgt eine Ruhephase, die bis zu zehn Jahre andauern kann. Der Erreger befindet sich immer noch im Körper und kann weitergegeben werden.
Im dritten Stadium bilden sich sogenannte Gummen, das sind langsam wachsende Knoten, die aufbrechen und Geschwüre bilden können. Sie können sowohl auf der Haut, als auch im Inneren des Körpers auftreten. Auch das Nervensystem samt Gehirn kann betroffen sein. Die Folge sind beispielsweise Wahnvorstellungen und Persönlichkeitsveränderungen.
Unbehandelt kann Syphilis tödlich enden. Damit es dazu nicht kommt, sollte die Geschlechtskrankheit in einem frühen Stadium mit Antibiotika behandelt werden. Bei einer Schwangerschaft wird das Kind im Mutterleib in den ersten beiden Stadien mit größter Wahrscheinlichkeit auch angesteckt, zu etwa 80 Prozent.
Ein Drittel bis 40 Prozent dieser Kinder sterben durch eine Fehl- oder Totgeburt. Oder es droht eine Frühgeburt. Kinder, die mit Syphilis zur Welt kommen, sind sehr krank. Das äußert sich wie auch bei Erwachsenen vollkommen unterschiedlich. Nahezu alle Organe können durch die Bakterien geschädigt werden.
Übrigens: Auch nach einer ausgeheilten oder behandelten Infektion kann man sich noch einmal mit Syphilis-Bakterien anstecken! Eine lebenslange Immunität gibt es nicht.
So kannst du dein Risiko senken
Besonders gefährdet sind Menschen mit sehr häufig wechselnden Sexualpartnern
Deswegen gilt: Kein ungeschützter Sex
Vorsicht: Syphilis ist auch über winzige Verletzungen in der Haut oder Schleimhaut infektiös
Auch beim Küssen können die Erreger übertragen werden
Ich bin positiv. Was jetzt?
Syphilis kann mit einem Antibiotikum behandelt werden, meist entscheidet sich die Ärztin für Penicillin. Dieses tötet die Bakterien und zwar innerhalb kurzer Zeit. Die Bakterien zerfallen und dabei werden Giftstoffe frei. Auf diese Toxine reagiert der Körper oft heftig mit Fieber, Schüttelfrost und starken Kopfschmerzen. Auch ein unangenehmer Hautausschlag oder Allergien können entstehen. Die Nebenwirkungen werden mit weiteren Medikamenten, wie etwa Kortison behandelt.
Die erfolgreiche Therapie wird engmaschig mit Antikörper-Tests überprüft. Das Antibiotikum schadet deinem Baby nicht. Ganz im Gegenteil: über den Mutterkuchen gelangt das Penicillin in den Körper des Kindes. Es wird mitbehandelt. Die Infektion kann so verhindert oder gar eingedämmt werden. Die Ansteckungsgefahr für dein Kind ist am größten, wenn du dich selbst erst frisch infiziert hast.
Dann gelangen die Bakterien auf jeden Fall in den Körper des Kindes. Das Baby kann sich aber auch während der Geburt infizieren. Kommt das Kind mit Syphilis zur Welt, wird es sofort mit Penicillin behandelt. Mindestens zwei Wochen lang, teilweise auch länger.
Wird Syphilis beim Neugeborenen nicht erkannt, wird es auch noch Jahre später darunter leiden – mit ganz unterschiedlichen Symptomen. Muskeln, Gelenke, Knochen, Sinnesorgan oder auch das Gehirn können von den Bakterien angegriffen werden.
Risiko in Zahlen
~100
Prozent der Schwangeren mit Syphilis in Deutschland werden durch den Test entdeckt.
>10
Neugeborene pro Jahr kommen mit Syphilis auf die Welt.
Nutzen
Der Test selbst birgt keinerlei Risiken, weder für dich noch für dein Kind. Dieser Test ist notwendig, um eine akute oder frühere Infektion zu erkennen. Denn Syphilis kann gut mit Antibiotika behandelt werden.
Gut zu wissen
Der Test wird routinemäßig durchgeführt und von der Krankenkasse bezahlt.