Was ist Hepatitis B?
Eine Infektion mit Hepatitis B-Viren kann zu einer akuten oder chronischen Leberentzündung sowie zu Leberkrebs führen.
Übertragen wird das Virus meist beim Geschlechtsverkehr. Infizierte Schwangere können möglicherweise schon während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder danach ihr Kind anstecken.
Für Babys ist eine chronische Leberentzündung lebensbedrohlich.
Wie kann man Hepatitis B feststellen?
Du bist gegen Hepatitis B geimpft? Dann bist du immun und für immer gegen Hepatitis-B-Viren geschützt und dieser Test wird nicht durchgeführt.
Allerdings nur, wenn du das mit deinem Impfpass nachweisen kannst. Ansonsten wird im ersten Trimester mit einem Bluttest untersucht, ob du dich mit Hepatitis B angesteckt hast.
Denn du bemerkst es nicht unbedingt, wenn sich die Erreger in deinem Körper einnisten. Und somit könntest du völlig unbewusst dein Kind anstecken.
Was untersucht der Test?
Die Blutprobe wird auf Hepatitis-B-Antigene untersucht. Das ist ein direkter Nachweis, ob Viren in deinem Blut schwimmen. Denn Antigene sind Substanzen, die von deinem Körper erkannt werden und das Immunsystem aktivieren. Beispielsweise Eiweißstoffe, die auf der Hülle von Viren sitzen, in diesem Fall Hepatitis B-Viren.
Findet man noch Virus-Antigene, ist die Infektion nicht überstanden. Wenn eine Infektion schon in der Schwangerschaft erkannt wird, kann die Therapie idealerweise schon nach dem ersten Trimester starten.
So kann es gelingen, dein Kind vor einer lebensbedrohlichen Leberentzündung zu schützen und lebenslange chronische Leiden zu verhindern, wie etwa eine Leberzirrhose.
Gut zu wissen
Der Hepatitis-Test in der Schwangerschaft hilft, eine Infektion der Mutter mit Hepatitis B rechtzeitig zu erkennen. Der Test wird von der Kasse bezahlt. Solltest du dich angesteckt haben, kann eine Impfung dein Baby schützen.
So kannst du dein Risiko senken
Hepatitis B-Viren werden vor allem durch Blut und Körperflüssigkeiten übertragen.
Vermeide ungeschützten Sex bei wechselnden Geschlechtspartnern.
Teile deinen Rasierer nicht (Übertragung durch Blut).
Benutze immer nur die eigene Zahnbürste (Übertragung durch Speichel).
Denke vor der nächsten Schwangerschaft an eine Impfung.
Wie äußert sich Hepatitis B?
Als Hepatitis B wird die Leberentzündung vom Typ B bezeichnet. Das ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt. Früher dachte man, eine Hepatitis B holt man sich nur über den Kontakt mit Blut, also beispielsweise Drogenabhängige durch gemeinsam benutzte Spritzen. Das ist aber ein großer Irrtum!
Das Virus kann wie viele andere Erreger auch durch Schleimhautkontakt übertragen werden. Das bedeutet: vor allem beim Sex.
Viele Menschen merken gar nicht, dass sie sich angesteckt haben, und geben die Infektion weiter, ohne es zu wissen. Denn oft heilt eine Hepatitis B-Infektion ganz von alleine aus.
Aber: wenn die Viren eine Leberentzündung verursachen, kann diese chronisch werden und lebenslang spürbare Folgen haben. Schließlich kann auch Leberkrebs entstehen.
Ich bin Hepatitis B-positiv und habe Antigene - was jetzt?
Wenn du dich als Schwangere infizierst, kannst du auch dein Kind anstecken.
Das Virus dringt im Normalfall nicht während der Schwangerschaft in dein Kind ein. Möglich ist es allerdings. Das Baby steckt sich aber vor allem bei der Geburt an oder direkt danach.
Wenn die Viren in den Körper des Neugeborenen gelangen, bekommen diese Kinder nahezu ausnahmslos eine Leberentzündung, die chronisch wird. Für die Babys ist dies lebensgefährlich.
Doch du solltest bei einem positiven Testergebnis keinesfalls in Panik verfallen! Dem Kind kann geholfen werden. Direkt nach der Geburt wird es geimpft. Dein Kind entwickelt dann Antikörper, die den Viren keine Chance lassen.
Der Impferfolg, also die ausreichende Bildung dieser Antikörper, wird vom Kinderarzt nach einigen Monaten mit einem Bluttest beim Kind untersucht. Das Baby kann unmittelbar nach der Geburt auch mit Hepatitis B-Antikörpern, so genannten Immunglobulinen, behandelt werden.
Übrigens: Falls die Hepatitis B-Viren die Leber der Mutter angreifen und eine Entzündung droht, kann diese auch während der Schwangerschaft behandelt werden. Aber nur in schweren Fällen. Ansonsten wartet man mit der Therapie bis nach der Geburt.