Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es in der Schwangerschaft
Eine Menge Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft werden in Deutschland von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Zusätzlich hast du aber auch die Option, weitere Untersuchungen, sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), wahrzunehmen. Diese musst du aus eigener Tasche zahlen, obwohl viele davon sehr sinnvoll für die Gesundheit deines Babys sind. Ein Überblick über alle Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft.
Von der Krankenkasse übernommene Vorsorgeuntersuchung
Erste Vorsorgeuntersuchung (5. bis 8.Woche)
Nachdem du deinen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hälst, kannst du eine Termin bei deiner Frauenärztin vereinbaren. Bei deinem ersten Termin wird folgendes untersucht:
- Blutuntersuchung: Hierbei wird dir Blut abgenommen und untersucht. Dabei wird einmal deine Blutgruppe und dein Rhesusfaktor bestimmt. Außerdem wird dein Blut auf Röteln-Antikörper untersucht. Außerdem wird der sogenannte Lues-Test gemacht, das bedeutet dein Blut wird auf Syphilis-Erreger untersucht. Ebenfalls ein HIV-Test wird durchgeführt. Das Ergebnis wird dir mündlich mitgeteilt, steht aber nicht im Mutterpass. Positiv auf HIV während der Schwangerschaft getestet: weitere Infos findest du dazu hier.
- Urintest auf Chlamydien: Dein Morgenurin wird auf Chlamydien untersucht. Was tun bei Chlamydien in der Schwangerschaft? Alle Infos dazu findest du hier.
- Außerdem wird ein Hepatitis-B-Test durchgeführt.
- In manchen Fällen wird dir auch schon dein Mutterpass ausgestellt.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen:
Bis zur 32. Schwangerschaftswoche (SSW) kommst du ab jetzt alle vier Wochen zu deiner Frauenärztin. Bei diesen Untersuchungen in der Schwangerschaft wird jedes Mal dein Blutdruck gemessen, dein Körpergewicht in den Mutterpass eingetragen und dein Urin auf Eiweiß und Zucker untersucht. Außerdem wird deine Frauenärztin die Herztöne deines Babys checken und deinen Bauch abtasten, um zu überprüfen, wo das Köpfchen deines Babys liegt und wo sich deine Gebärmutter befindet.
Die Ultraschalluntersuchungen:
Während deiner Schwangerschaft gibt es drei Basis-Ultraschalluntersuchungen.
- 9. bis 12.SSW: Deine Schwangerschaft wird bestätigt und die Entwicklung deines Embyros überprüft.
- 19. bis 22. SSW: Es wird gecheckt, wie dein Baby wächst und wie sich seine Organe entwickeln.
- 29. bis 32. SSW: Es wird überprüft, wie viel Fruchtwasser dein Baby hat, wie es sich entwickelt und wie es im Bauch liegt.
Weitere Blutuntersuchungen:
- In der zweiten Schwangerschaftshälfte wird ein Antikörpersuchtest wiederholt.
- Zwischen der 24. und 28.SSW wird der Test auf Schwangerschaftsdiabetes gemacht. Wie sich ein Schwangerschaftsdiabetes ankündigt, liest du hier.
Selbstzahler-Leistungen (IGeL) in der Schwangerschaft
Neben den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft, gibt es aber auch Untersuchungen, die (noch) nicht von der Krankenkasse übernommen werden, aber sehr sinnvoll sein können.
- Ersttrimester-Screening: Zwischen der 11. und der 14. SSW findet das Ersttrimester-Screening statt, um das Risiko für Chromosomenanomalien abzuschätzen.
- Nicht-invasive Pränataltests (NIPT): Ein Bluttest, bei dem das Risiko für gewisse genetische Abweichungen bestimmt wird. Mehr über den NIPT erfährst du hier.
- zusätzliche Ultraschalluntersuchungen: Es sind drei Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft vorgesehen. Du kannst aber deine Frauenärztin fragen, ob du weitere Ultraschalluntersuchungen (bezahlt) buchen kannst. Übrigens: Es gibt auch Ultraschall-Geräte für zu Hause. Alles wichtige darüber, erfährst du hier.
- Toxoplasmose-Test: Eine Toxoplasmose-Infektion kann für dein Baby sehr gefährlich sein. Falls du dich infiziert haben solltest, ist es wichtig, zu wissen, in welchem Trimester du dich infiziert hast. Wie oft sich Schwangere auf Toxoplasmose testen lassen sollten, liest du hier.
- Zytomegalie-Test (CMV-Test): Das Zytomegalie-Virus ist ebenfalls sehr gefährlich für den Fötus. Auch hier ist es für die Behandlung sehr wichtig zu wissen, den Zeitpunkt der Infektion zu bestimmen. Daher auch hier unsere Empfehlung: Einmal pro Trimester auf Zytomegalie testen lassen. Wie du dich und dein Baby vor einer Ansteckung mit Zytomegalie schützen kannst, erfährst du hier.