Bin ich schwanger? Ab wann du sehr frühe Schwangerschaftsanzeichen bemerkst
Schon kurz nach der Befruchtung (etwa ab der 4. bis 6. Schwangerschaftswoche) startet der weibliche Körper mit den Umbauarbeiten. Bei manchen Frauen machen sich diese Veränderungen im Körper recht schnell bemerkbar, anderen gibt erst ein Schwangerschaftstest Gewissheit. Welche sehr frühen Schwangerschaftsanzeichen es gibt, ab wann du sie bemerken kannst und was sie bedeuten, erfährst du in diesem Artikel. Außerdem geben wir dir Tipps, wie du mit den einzelnen Symptomen besser umgehen kannst.
Wichtig: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung. Wenn du unsicher bist oder starke Beschwerden hast, wende dich bitte an deine*n Ärztin/Arzt oder deine Hebamme.
1. Die Periode bleibt aus
Das wohl bekannteste und häufigste sehr frühe Schwangerschaftsanzeichen ist das Ausbleiben der Regelblutung – eh klar. Aber ab wann ist man eigentlich überfällig?
- Typisch bei regelmäßigem Zyklus: Wenn deine Periode normalerweise pünktlich kommt und plötzlich ausbleibt, ist das ein wichtiger Hinweis. Aber: Jeder Zyklus ist unterschiedlich (und die wenigsten dauern übrigens 28 Tage). Manchmal können die Pausen zwischen der Periode kürzer oder länger sein.
- Einnistungsblutung vs. Periode: Manche Frauen bemerken anfangs dennoch eine leichte Blutung. Diese kann eine sogenannte Einnistungsblutung sein, die entsteht, wenn sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet. Sie ist oft schwächer und kürzer als eine reguläre Periode.
Tipp: Wenn du dir unsicher bist, kannst du ab dem ersten Tag nach der ausbleibenden Periode einen Schwangerschaftstest machen. Und wenn der positiv ist, ab zur Frauenärztin. Frisch schwanger, worauf du jetzt achten solltest, liest du hier.
2. Wie fühlt sich die Brust nach einer Einnistung an?
Die Brüste spannen, fühlen sich schwer an oder sind besonders empfindlich: Oft bemerken viele Frauen schon in der Frühschwangerschaft, dass ihre Brüste sich verändern.
- Warum ist das so? Die Brüste starten direkt mit der Vorbereitung auf das spätere Stillen. Der erhöhte Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron sorgt dafür, dass die Brüste stärker durchblutet werden. Manche Frauen können das spüren – bei anderen bleibt es unbemerkt. Klar ist aber: Die Vorbereitungen trifft dein Körper auch, wenn dir nichts dazu auffällt.
- Dunklere Brustwarzen: Bei manchen Frauen verändert sich im Laufe der Schwangerschaft auch die Brustwarzenhöfe: Sie verdunkeln sich. Das ist eine ganz normale Reaktion des Körpers. Vermutlich soll es dem Baby helfen, die Brustwarze leichter zu erkennen.
Tipp: Ein angenehmer, weicher BH ohne Bügel kann helfen, Spannungsgefühle zu reduzieren. Auch warme Kompressen oder sanfte Massagen verschaffen Linderung.
3. Schwangerschaftsübelkeit: Ab wann ist mir morgens übel?
Die berühmte „Morgenübelkeit“ tritt bei vielen Schwangeren schon zwischen der 5. und 6. Woche auf und kann somit auch ein sehr frühes Schwangerschaftsanzeichen sein. Aber funfact: Von wegen Morgenübelkeit! Viele Schwangere berichten, dass ihnen den ganzen Tag über schlecht ist.
- Warum ist das so? Hauptsächlich der steigende Spiegel des Schwangerschaftshormons hCG (humanes Choriongonadotropin) verursacht die Übelkeit.
- Variiert stark: Manche Frauen sind kaum betroffen, andere leiden sehr schlimm unter der Übelkeit, teils mit Erbrechen.
Was dir jetzt helfen kann:
- Über den Tag verteilt kleine, aber regelmäßige Mahlzeiten essen.
- Direkt mit einer Tasse Ingwer- oder Pfefferminz-Tee und ein paar Crackern in den Tag starten.
Du willst mehr dazu wissen? Übelkeit in der Frühschwangerschaft: Welche Tipps dir jetzt helfen können.
4. Schon wieder aufs Klo? Blasenschwäche in der Frühschwangerschaft
Du hälst noch keinen positiven Schwangerschaftstest in den Händen, rennst aber ständig auf die Toilette? Das kann auch ein sehr frühes Anzeichen einer Schwangerschaft sein. Denn schon in den ersten Wochen kann ein verstärkter Harndrang auftreten.
- Warum ist das so? Die wachsende Gebärmutter drückt leicht auf die Blase; zudem kurbelt der Körper die Durchblutung an, was die Nierenarbeit steigert.
- Wichtig: Weiterhin ausreichend trinken. Auch wenn du öfter zur Toilette musst, ist es wichtig, ausreichend zu trinken.
5. Unterleibsschmerzen in der Frühschwangerschaft
Es zieht und drückt – und fühlt sich so an, als ob du jeden Moment deine Tage bekommen könntest? Leichte bis mäßige Unterleibsschmerzen sind gerade in der Frühschwangerschaft normal.
- Warum ist das so? Die Gebärmutter startet direkt mit den Umbauarbeiten: Die Muskulatur arbeitet, dehnt sich und bereitet sich auf die Schwangerschaft vor.
- Achtung: Wenn die Schmerzen sehr stark sind oder Blutungen auftreten, solltest du ärztlichen Rat einholen.
6. Vermehrter Ausfluss statt Periode
Ein vermehrter, weißlicher oder klarer Ausfluss kann auch ein sehr frühes Schwangerschaftsanzeichen sein.
- Warum ist das so? Die verstärkte Durchblutung des Unterleibs und auch die hormonellen Umstellungen erhöhen den Ausfluss.
- Einnistungsblutung erkennbar: Manchmal ist er leicht rosa gefärbt.
7. Durchfall oder Verstopfung in der Frühschwangerschaft
- Warum ist das so? Der Darm reagiert sensibel auf die Schwangerschaftshormone. Das kann zu Verstopfungen oder seltener auch zu Durchfall führen.
- Ernährung anpassen: Ausreichend Ballaststoffe, Obst und Gemüse können unterstützen, die Verdauung zu regulieren. Nicht vergessen: Ausreichend Wasser zu trinken. Wie du dich jetzt besonders gesund ernährst und welche Nährstoffe du und dein Baby jetzt brauchen, erfährst du hier.
8. Nur noch müde in der Frühschwangerschaft
Du bist allzeit bereit für ein Nickerchen obwohl du sonst keine Tagesschläfchen hälst? Das könnte ein frühes Anzeichen für eine Schwangerschaft sein.
- Warum ist das so? Das Hormon Progesteron wird zu Beginn der Schwangerschaft vermehrt ausgeschüttet. Es hat unter anderem eine beruhigende Wirkung, die oft zu Müdigkeit führt.
- Ruhe gönnen: Gerade in den ersten Wochen ist viel Schlaf normal und hilft deinem Körper bei der Umstellung.
FAQ Sehr frühe Schwangerschaftsanzeichen
- Wann kann ich einen Test machen? Grundsätzlich ab dem ersten Tag nach Ausbleiben der Periode. Frühtests können bereits ein paar Tage vorher eine Tendenz liefern, aber sind oftmals auch weniger zuverlässig.
- Was bestimmen Schwangerschaftstest? Schwangerschaftstest aus Apotheke und Drogerie bestimmen den Gehalt des Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) im Urin.
- Wann ist der richtige Zeitpunkt, den Schwangerschaftstest durchzuführen? Am besten direkt nach dem Aufstehen. Denn morgens kann das Schwangerschaftshormon hCG (noch) nicht durch zu viel Flüssigkeitsaufnahme verwässert sein.
- Muss ich das Ergebnis bestätigen lassen? Ja, mit einem positiven Schwangerschaftstest solltest du unbedingt zu deinem/r Frauenarzt:in. Hier kann die Schwangerschaft auch mittels Bluttest festgestellt werden. Außerdem kann die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft ausgeschlossen werden.
- Schwanger ohne Anzeichen: Ist das normal? Absolut! Eine Frühschwangerschaft ohne Anzeichen ist sogar gut möglich. Das sollte dich nicht verunsichern, auch wenn sich manche „wünschen“, dass ihnen schlecht ist, weil sie so das Gefühl haben, die Schwangerschaft ist intakt. Jede Schwangerschaft verläuft anders – manche Frauen haben kaum Beschwerden.