Was?
Wenn eine schwangere Frau Rh-negativ ist und der Vater des Kindes Rh-positiv ist, besteht die Möglichkeit, dass das Baby den Rhesusfaktor des Vaters erbt.
Dies kann zu Problemen führen, wenn das mütterliche Immunsystem das Rh-positive Blut des Babys als fremd erkennt und Antikörper dagegen bildet. Diese Antikörper können das Blut des Babys angreifen und zu einer schweren Erkrankung führen, die als Rhesus-Inkompatibilität oder Rhesus-Konflikt bezeichnet wird.
Untersuchung
Um den fetalen Rhesusfaktor des Babys zu bestimmen, wird dir Blut abgenommen. Der nicht-invasive Pränataltest zur Bestimmung des Rhesusfaktors (NIPT-RHD) verhindert, dass Schwangere unnötig die Prophylaxe-Spritze bekommen.
Warum?
Bei jeder Rhesus D-negativen Schwangeren wird der Rhesus-D-Status des Ungeborenen festgestellt, wenn sie damit einverstanden ist. Die Schwangere, deren ungeborenes Kind Rhesus-D-positiv ist, erhält dann eine Rhesus-Prophylaxe.
Vor ein paar Jahren wurde es in Deutschland noch anders gehandhabt: Alle Rhesus D-negativen Schwangeren bekamen die Prophylaxe gespritzt.
Risiko
Bei etwa 60% der Schwangeren, die den Rhesusfaktor D negativ tragen, wird bei der Blutuntersuchung festgestellt, dass das Baby Rhesusfaktor D-positiv ist. Sie bekommen die Rhesus-Prophylaxe.
Was, wenn?
Dann bekommst du die Rhesus-Prophylaxe gespritzt. Diese verhindert, dass in deinem Blut sogenanntes Anti D gebildet wird.
Diese Vorsorgemaßnahme hat keinerlei Auswirkungen auf das Kind, da nur eine sehr geringe Menge Rhesus-Antikörper gespritzt wird.
Gut zu wissen
Fällt das Ergebnis negativ aus, das heißt in deinem Blut wurde das Merkmal Rhesus D-positiv nicht entdeckt, bekommst du auch keine Prophylaxe gespritzt.
Wofür ist der Test?
Der Test zur Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors ist eine wichtige Untersuchung während der Schwangerschaft. Dabei kann festgestellt werden, ob du und dein Kind unterschiedliche Blutgruppenmerkmale tragen.
Ist dem so, bildet die Schwangere Antikörper gegen die Blutkörperchen des ungeborenen Babys.
Kommen die Antikörper der Mutter mit den roten Blutzellen des Kindes in Kontakt, zersetzten sie diese. Dadurch kann eine Blutarmut beim Kind entstehen. In schweren Fällen kann das Baby vor der Geburt versterben.
So funktioniert der Test
Der Test zur Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors wird frühestens ab der 20. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Dabei wird dir eine Blutprobe entnommen.
Im Labor wird dann der Rhesusfaktor des Blutes bestimmt. Wenn du Rh-negativ bist, wird das weitere Vorgehen je nach Ergebnis des Tests festgelegt.
Bei einem positiven Testergebnis werden regelmäßige Kontrollen durchgeführt, um eine mögliche Sensibilisierung bei der Mutter zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Risiko in Zahlen
60 Prozent
der Schwangeren mit Rhesusfaktor D benötigen die Rhesus-Prophylaxe.
Nutzen
Mit dem Test erfährst du, ob dir die Rhesus-Prophylaxe gespritzt werden muss oder nicht.
Gut zu wissen
Die Blutuntersuchung wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.