Basis-Ultraschall: Ein Überblick

SSW 9-12

Was?

Es ist eine der aufregendsten Untersuchungen während der Schwangerschaft: Beim ersten Ultraschall siehst du zum ersten Mal dein Baby! Insgesamt hast du Anspruch auf drei Basisultraschall-Untersuchungen – jeweils eine pro Trimester.

Untersuchung

Ein Ultraschallgerät erzeugt nicht wahrnehmbare Schallwellen, die wie ein Echo vom Körpergewebe zurückgeworfen werden. Daraus wird ein Bild der Gebärmutter errechnet.

Warum?

Beim ersten Ultraschall wird geprüft, ob sich die Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat. Zudem erkennt man die Größe und Lage des Embryos sowie dessen Herzschlag. So lässt sich der Geburtstermin errechnen. Bei den weiteren Untersuchungen wird die Entwicklung des Fötus überwacht.

Risiko

Insgesamt stehen im Laufe der Schwangerschaft drei Basisultraschall-Untersuchungen an. Sie zählen zur Grundvorsorge. Nach derzeitigem Kenntnisstand gibt es keine Belege, dass die dafür verwendeten Schallwellen deinem Baby schaden können. Bei Spezial-Ultraschalluntersuchungen solltest du dich über mögliche Risiken informieren.

Was, wenn?

Zeigen sich im Ultraschall Auffälligkeiten, müssen diese abgeklärt werden. Dafür sind in der Regel weitere Ultraschallaufnahmen oder Untersuchungen notwendig.

Gut zu wissen

Treten Auffälligkeiten auf, kann dich das natürlich stark verunsichern. Aber vergiss nicht:  Mehr als 95 Prozent aller Kinder kommen gesund zur Welt. Ein weiterer „Nachteil“: Ein Ultraschall verrät das Geschlecht deines Babys. Willst du es nicht wissen, denk daran, deinen Arzt zu informieren!

Was ist das?

Babyschauen! Du siehst nun zum ersten Mal dein Kind, zumindest auf dem Bildschirm des Ultraschallgerätes. Und zwar bei der ersten Basisultraschall-Untersuchung im ersten Trimester zwischen der achten und zwölften Schwangerschaftswoche.

Für dich wird das zu einem unvergesslichen Erlebnis und die meisten Schwangeren nehmen zu diesem Termin den Vater oder eine wichtige Bezugsperson mit. Und das erste Ultraschall-Bild deines Kindes wird wahrscheinlich auch das erste im Fotoalbum werden, wenn auch ein wenig verschwommen und diffus in schwarz-weiß. Doch dafür wird dieser Ultraschall natürlich nicht gemacht. Vielmehr dient die medizinische Untersuchung dazu, die gesunde Entwicklung deines Kindes zu checken.

Und ob auch bei dir alles normal verläuft. Insgesamt sind während deiner Schwangerschaft drei dieser Untersuchungen geplant, jeweils eine pro Trimester.

Was wird untersucht?

Dein/e Frauenarzt:in kann mit der Sonografie, so der medizinische Fachbegriff, schon früh erkennen, sollte etwas in der Entwicklung deines Kindes nicht in Ordnung sein: beim ersten Ultraschall schaut dein/e Frauenarzt:in, ob sich die Eizelle richtig in der Gebärmutter eingenistet hat. Und nicht etwa eine Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft vorliegt.

Zudem lässt sich erkennen, ob du möglicherweise Zwillinge oder gar Mehrlinge erwartest. Und vielleicht hörst du das erste Mal den Herzschlag deines Kindes! Auch der voraussichtliche Geburtstermin lässt sich nun errechnen oder zumindest abschätzen. Beim zweiten Ultraschall (19. bis 22. Schwangerschaftswoche) kannst du dich entscheiden zwischen einer Basis-Ultraschall-Untersuchung und einer erweiterten Basis-Ultraschalluntersuchung.

Bei ersterem schaut sich der Gynäkologe die Organe deines Kindes an, er checkt, wie es sich bewegt, prüft den Herzschlag. Untersucht wird zudem, ob die Menge des Fruchtwassers ausreicht und ob die Plazenta richtig liegt. Und nun könnte auch die spannende Frage beantwortet werden: Junge oder Mädchen – allerdings nur wenn du das möchtest! Mitunter klappt das auch nicht, weil sich dein Baby so dreht, dass man das Geschlecht nicht sehen kann.

Beim erweiterten Ultraschall wird der Embryo auf Fehlbildungen an Herz, Kopf, Rücken, Magen und Blase untersucht. Im Mittelpunkt des dritten und letzten Ultraschalls vor der Geburt zwischen der 29. und der 32. Schwangerschaftswoche steht die körperliche Entwicklung deines Kindes. Kopf, Bauch und Oberschenkelknochen werden gemessen.

Zudem beurteilt der/die Arzt:in, wie dein Kind liegt. Wenn es ab der 36. Schwangerschaftswoche noch nicht die richtige Geburtsposition eingenommen hat, wird dies mit zusätzlichen Ultraschalluntersuchungen weiter überwacht. Auch der Herzschlag wird wieder kontrolliert, das typische Geräusch kommt dir inzwischen sicherlich vertraut vor.

Risiko in Zahlen

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1 von 100

Schwangeren erhält eine Fehldiagnose.

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>95 Prozent

aller Kinder kommen gesund zur Welt.

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0,5 - 0,7 %

aller Kinder kommen mit einem Herzfehler zur Welt

Mehr als drei Screenings?

Zeigen sich im Ultraschall Auffälligkeiten des Kindes, müssen diese abgeklärt werden. Dafür sind weitere Untersuchungen notwendig, die oft von einem/einer Facharzt:in durchgeführt werden.

Häufiger geschaut wird auch bei Mehrlings-Schwangerschaften. Schwangere, die unter Diabetes, Bluthochdruck oder anderen Krankheiten leiden, werden ebenfalls öfter geschallt.

Was ist ein 3D-Ultraschall?

Diese Untersuchung muss nicht gemacht werden, wenn alles normal verläuft. Daher wird sie auch nicht von der Kasse bezahlt.

Doch viele Eltern lieben das Babyfernsehen. Und das wird mit dem 3D-Ultraschall zum Kino: statt der schemenhaften schwarz-weiß-Bilder kann mit dieser Technik in 3D dem Baby beim Daumen lutschen, Nickerchen oder Turnübungen im Bauch zugesehen werden.

Aber: Diese Untersuchung ist medizinisch nicht notwendig! Außer es besteht der Verdacht auf einen Herzfehler, einen Neuralrohrdefekt oder andere Auffälligkeiten. Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen raten davon ab, nur zum Spaß einen 3D-Ultraschall machen zu lassen. Es sollte ausschließlich der medizinischen Diagnose dienen. Deswegen ist das Babykino auch verboten. Die Strahlenschutzverordung verbietet 3- und 4D Ultraschall-Untersuchungen, ohne medizinische Notwendigkeit.

Aber keine Sorge: Es gibt bisher keine Anhaltspunkte dafür, dass Ultraschall-Untersuchungen während der Schwangerschaft ein gesundheitliches Risiko für das ungeborene Kind darstellen. Das Verbot ist eine Vorsichtsmaßnahme.

Denn 3D oder 4D-Untersuchungen wurden nicht nur von routinierten Ärzt:innen angeboten, sondern auch von kommerziellen Anbietern, die diese Untesuchungen angepriesen haben. Nicht selten wurde dies von nicht oder schlecht ausgebildeten Personen durchgeführt.

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Überlege dir genau!

  • Möchtest du dich überraschen lassen,ob es ein Junge oder ein Mädchen wird? Teile dies vor der Untersuchung mit!

  • Möchtest du lieber gar nichts wissen über Fehlbildungen?

  • Möchtest du dein Kind absolut in jedem Fall zur Welt bringen?

  • Solltest du dich gegen den Ultraschall entscheiden, kann dir oder dem Baby bei lösbaren Problemen nicht geholfen werden.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Ultraschallwellen kommen auch in der Natur vor, etwa wenn sich Wale unterhalten oder Fledermäuse auch in der stockfinsteren Nacht sicher durch die Gegend fliegen. Dieses Prinzip hat man sich für die Medizin abgeschaut und die Sonografie entwickelt. Dabei werden Schallwellen in den Körper geschickt. Treffen sie auf Knochen oder Gewebe werden die Wellen wie ein Echo zurückgeworfen. Auf dem angeschlossenen Bildschirm erscheinen sie weiß und zwar in unterschiedlichen Schattierungen.

Denn je nach Körpergewebe gibt es ein unterschiedliches Echo. Ein Computer errechnet daraus ein Bild von deinem Kind, wie es im Fruchtwasser schwimmt. Im ersten Schwangerschaftsdrittel kann der Ultraschall durch die Scheide eingeführt werden.

Später wandert der Arzt mit dem Ultraschallkopf über deinen Bauch. Vor jeder Untersuchung muss auf deinem Bauch ein Gel aufgetragen werden. Das verhindert, dass sich zwischen dem Schallkopf und der Haut Luft befindet. Diese würde das Echo gleich wieder verschlucken.

Gibt es ein Risiko?

Ultraschalluntersuchungen sind schmerzlos. Es werden auch keine Strahlen durch deinen Körper geschickt, wie etwa beim Röntgen. Vielmehr sind dies Schallwellen, die weder deinem Kind noch dir schaden.

Sind Fehler möglich?

Ultraschalluntersuchungen können auch falsche Ergebnisse liefern: Es könnte eine Entwicklungsstörung des Kindes angezeigt werden, obwohl es sich völlig normal entwickelt. Und umgekehrt können Fehlbildungen oder Erkrankungen nicht erkannt werden.

Denn ein gutes Ultraschallbild hängt von vielen Faktoren ab: Etwa von der Menge des Fruchtwassers, der Lage der Plazenta oder der Dicke der Bauchwand.

Auch die Routine und das Geschick spielen eine Rolle. Du kannst dich auch gegen die Ultraschalluntersuchungen entscheiden.

Nutzen

Zur Schwangerschaftsvorsorge gehören drei Ultraschalluntersuchungen. Diese reichen im Normalfall völlig aus. Dieses Screening wird von der Krankenkasse bezahlt. Krankheiten und Fehlbildung können damit rechtzeitig entdeckt werden.